Brief aus dem Süden 


Verehrte Kaffee-Trinker in Europa, mein Name ist Felix Antonio Rosales.
Ich bin 35 Jahre alt und komme aus der kleinen Gemeinde Filas Verdes in der Provinz Boaco in Nicaragua.
Ich bin verheiratet mit Ana Isabel, wir haben vier Kinder.

Auf meinem Stück Land von ungefähr 11 Hektar pflanze ich die Lebensmittel an, die meine Familie und ich brauchen, um einigermaßen überleben zu können. Das ist nicht immer einfach.

Meine Hauptarbeit besteht im Anbau von Kaffee. Genau wie die anderen Mitglieder meiner Kooperative COSATIN versuche ich so ein wenig Geld zu erwirtschaften, um die Dinge kaufen zu können, die wir zum Leben brauchen, oder um  meine Kinder in die Schule schicken zu können.

Der Kaffeepreis schwankt seit einigen Jahren sehr stark. Das macht uns hier in Nicaragua große Probleme, weil wir nie genau wissen, wie viel Geld wir für unsere Arbeit bekommen werden.
Weil der Erlös aus dem Kaffeeanbau immer geringer wurde, haben in den letzten Jahren viele Familien ihr Land verloren und sich verschuldet .

Seit einigen Jahren versucht die Kooperative, diese Situation zu verändern, indem wir an die Organisationen des Fairen Handels in Europa verkaufen. Das bringt uns bessere Preise, die auch stabil sind, so dass wir uns darauf verlassen können. Das ist sehr wichtig für uns.
Die Politik beachtet unsere Probleme kaum. Die Organisationen, die sich um den Welthandel kümmern, stellen Regeln auf für alle möglichen Produkte, aber um Kaffee kümmern sie sich nicht. Ob die Preise steigen oder fallen, interessiert sie nicht. Die Spekulanten machen große Gewinne, aber wir kleinen Kaffeebauern und -bäuerinnen können kaum noch von unserem Kaffee leben.
Sie als VerbraucherInnen in Europa können bei diesem Problem eine Schlüsselrolle spielen: Kleinbauern im Süden brauchen Kunden, die bereit sind, für ein gutes Produkt einen fairen Preis
zu bezahlen und so für ein angemessenes Einkommen zu sorgen. Sie können uns unterstützen, indem Sie Produkte aus Fairem Handel kaufen.

Und wir brauchen Ihre Hilfe dabei, im Welthandel faire Regeln durchzusetzen. Wir wollen keinen unfairen Wettbewerb und keine Ausbeutung. Der Welthandel braucht Regeln, damit er fair sein
kann. Wenn Sie bereit wären, die Postkarte zu unterschreiben und abzuschicken, die diesem Brief beiliegt, können Sie Kleinbauern im Süden helfen, die sonst keine Chance haben im weltweiten Freihandel.
In den Weltläden in ganz Europa finden Sie mehr Informationen über uns und ein breites Angebot an Lebensmitteln aus Fairem Handel.

Bitte unterstützen Sie uns und die Weltläden! Vielen Dank!

Herzlichst Ihr

Felix Antania Rasales

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