fair & bio - Wein

 

In der Stellar Winery in Trawal nahe der Westküste Südafrikas werden erstklassige Weine aus Bio-Trauben aus der Region hergestellt. Da die Bio-Trauben des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes nicht ausreichen, kaufen sie von anderen Bio-Farmen aus der Region zu. Vorher hat der Betrieb ausschließlich Tafeltrauben verkauft. Doch dann hat sich die Familie Roussouw als Eigentümer von Stellar entschlossen, ihre Trauben selbst zu verarbeiten. Dadurch haben sie nicht nur ein zweites Standbein für den Betrieb, sondern können durch die Verarbeitung eines landwirtschaftlichen Produktes auch stärker an der Wertschöpfung teilhaben. Seit 2002 produziert die daraufhin gegründete Stellar Weinkellerei ausschließlich Weine unter einem eigenen Label. Das Gebäude der Stellar Winery befindet sich in dem Ort Trawal, der etwa 275 Kilometer nördlich von Kapstadt an der Hauptverbindungsstraße nach Namibia liegt. Dort herrscht ein fast wüstenähnliches Klima mit extremen Temperaturschwankungen und das ökologische Gleichgewicht ist sehr empfindlich. Mit dem ökologischen Anbau, den die Eigentümer der Stellar Winery betreiben, werden sie diesen schwierigen Umweltbedingungen am besten gerecht.

 

 

 

 

Die Firmenpolitik des Wein herstellenden Betriebes Stellar Winery ist durch folgende Punkte gekennzeichnet:

• Öko-Anbau von Trauben und Öko-Verarbeitung zu Wein
• Keine Diskriminierung von Frauen
• Keine Kinderarbeit
• Besonders Förderung von schwarzen Mitarbeitern
• Reduzierung von Alkohol- und Drogenmissbrauch
• Gebrauch lokaler Sprachen
• Eigenes Farmland für die Mitarbeiter zum Bio-Gemüseanbau
• Anteilseignerschaft der Belegschaft von 26 Prozent

Letzteres war für die Eigentümer der Stellar Winery von Anfang an Teil ihres Konzeptes. Ihnen war aber auch klar, dass es mit dem bloßen Überschreiben der Anteile nicht getan ist. Deshalb war ihnen die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter von großer Bedeutung. Diese Übereignung von 26 Prozent beruht zwar auf einem südafrikanischen Gesetz (Black Economic Empowerment), das nach dem Ende der Apartheid eingeführt wurde, um die schwarze Mehrheit der Bevölkerung stärker am Besitz zu beteiligen. Denn für eine weit reichende Entscheidung wie zum Beispiel den Verkauf des Landes wären mindestens 75 Prozent der Aktien notwendig, sodass dies ohne die Zustimmung der Belegschaft nicht möglich wäre. Aber dieses Gesetz wird in anderen Betrieben bei weitem nicht so konsequent umgesetzt wie bei der Stellar Winery. Viele Firmenbesitzer gründen zum Beispiel neue kleine Firmen und beteiligen ihre Mitarbeiter daran mit 26 Prozent. Damit erfüllen sie zwar das Gesetz, aber in ihrem eigentlichen Unternehmen sind sie damit weiterhin die alleinigen Eigentümer. Bei der Stellar sind die Mitarbeiter direkt an der Weinkellerei beteiligt, in der sie arbeiten. Daraus wird deutlich, dass die Eigentümer der Stellar Winery nicht nur an ökologischer Produktion interessiert sind, sondern ebenfalls an der sozialen Entwicklung in ihrer Region. Aus diesem Grund haben sie den Kontakt zum Fairen Handel gesucht und wurden 2003 von FLO (Fair Trade Labelling Organizations International) zertifiziert. Im Fairen Handel erhält die Stellar Winery einen Mindestpreis von 0,15 Euro pro Kilogramm Trauben, einen Aufschlag von 0,05 Euro für Sozialmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Bio-Prämie von 0,026 Euro. Über die Verwendung des Mehrpreises entscheidet die Vertretung der Mitarbeiter und diese Summe fließt in den so genannten Stellar Workers Trust.

Der Faire Handel fördert die Selbstständigkeit und Gleichberechtigung der im Handelsgeschehen benachteiligten Partner in der Dritten Welt. Jeder Konsument kann zum fairen Handel beitragen, indem er fair gehandelte Produkte kauft.

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