Kaffee: Vom Preisverfall und Fairen Handel
Der Anbau von Kaffee bietet die Lebensgrundlage von vielen Millionen Menschen in den Entwicklungsländern. Kaffee ist nach Erdöl weltweit das wichtigste Handelsgut. Aufgrund der klimatischen Anforderungen wird Kaffee fast ausschließlich in Entwicklungsländern angebaut - der Konsum hingegen findet überwiegend in den Industrieländern statt. Mit knapp 800 Tassen pro Kopf und Jahr ist Kaffee der Deutschen liebstes Getränk.

Der Weltmarktpreis für dieses Produkt ist schwankend. Seit Januar 1999 sinkt der Börsenpreis ununterbrochen; ab Mitte 2000 werden die Produktionskosten nicht mehr gedeckt und derzeit erhalten die Produzenten nur noch etwa 5O Prozent ihrer Aufwendungen. Der historische Tiefststand seit 30 Jahren ist erreicht.

Ursache für den Preisverfall ist die weltweite Überproduktion. Dem großen Angebot der Anbauländer steht ein sinkender Konsum in den Industrieländern gegenüber. Die Kaffeeproduzenten können es sich trotz der niedrigen Preise nicht leisten, die Produktion aufzugeben. Im Gegenteil: Der niedrige Preis zwingt die Produzenten wiederum mehr anzubauen, um den Preisverfall auszugleichen - ein Teufelskreis, der auch Qualitätseinbußen für hiesige Kaffeegenießer befürchten lässt.

Die Kaffeekrise hat schwerwiegende Folgen insbesondere für die Kleinbauern, die andauernde Einnahmeverluste finanziell nicht überstehen. Zunehmend geraten auch große Kaffeebetriebe in Zahlungsschwierigkeiten.

In vielen Anbauländern, wie Mexiko, Nicaragua, El Salvador; Guatemala oder Kolumbien kommt es zu dramatischer Verelendung in den Kaffeeregionen. Die Kaffeebauern werden gezwungen, ihre Kaffeefelder aufzugeben. Viele verlassen ihr Land und flüchten in die Slums der großen Städte; Kriminalität und Gewalt nehmen zu.

Die wenigen Entwicklungsschritte in den ländlichen Regionen drohen zusammenzubrechen, da das Geld für mehr Bildung, den Aufbau von Infrastruktur und Gesundheitseinrichtungen fehlt. Von einem Beitrag für begleitenden Umweltschutz ganz zu schweigen.

FAIR handeln ist wichtiger denn je!

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