Natürliche Lebensmittel stehen bei den
Konsumentinnen und Konsumenten hoch im Kurs. Gentechnisch veränderte Produkte
werden von vielen abgelehnt, da die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
und die Umwelt nicht abzusehen sind. Allerdings ist es nicht einfach, beim Einkauf ein natürliches von einem gentechnisch
veränderten Produkt zu unterscheiden. Damit Sie die Wahl haben, tragen die
gepa-Reissorten als erste Getreidesorten in Deutschland das Siegel "ohne
Gentechnik", es folgen Schokolade und Riegel. Der Bund für Umwelt und
Naturschutz e. V. und das fair Handelshaus gepa arbeiten in diesem Bereich
zusammen, damit Ihnen als Verbraucherinnen und Verbraucher Lebensmittel
angeboten werden können, die ohne gentechnisch veränderte Pflanzen und Zutaten
hergestellt und fair gehandelt werden. So bezieht die gepa den Reis von
Kleinbauern, die durch den fairen Handel langfristig einen höheren Preis
erhalten. Diese Bauern setzen sich ganz
wesentlich dafür ein, die Artenvielfalt in ihren Ländern zu erhalten. Dieses
fördert die gepa, indem sie in
Deutschland bewusst traditionelle Sorten
anbietet, die seit vielen Generationen in
Asien angebaut und verarbeitet werden. Der Einsatz von gentechnisch veränderten
Sorten ist nicht im Interesse der Kleinbauern. Es ist nicht bekannt, wie sich
die gentechnisch veränderten Pflanzen auf andere verwandte Pflanzen und die
menschliche Gesundheit auswirken. Mit der zunehmenden Patentierung von Saatgut
besteht außerdem die Bedrohung für die Bauern immer wieder neues Saatgut
einkaufen zu müssen. Zum Schutz der Interessen der Produzenten im Süden und
als konkrete Handlungsalternative im Norden bietet Ihnen die gepa nun Produkte
mit dem deutlich sichtbaren Siegel "ohne Gentechnik" an.
NICHT NUR SOJA
Vor allem Pflanzen und Mikroorganismen werden
heutzutage gentechnisch verändert. Das Erbgut der Reissorten soll zukünftig so
verändert werden, dass die Pflanzen zum Beispiel gegen häufig auftretenden
Schädlingsbefall widerstandsfähig sind. Unklar sind jedoch die Folgen dieser
Resistenz auf die Nützlinge. In der Planung bei vielen Firmen ist zudem
Saatgut, das so verändert wurde, dass es nur einmal keimt. Die erneute Aussaat
würde auf diese Weise technisch unmöglich.
Soja ist die bekannteste gentechnisch veränderte Pflanze, die auch bereits auf
dem Markt ist. Doch der Verzicht auf Sojabohnen auf dem Einkaufszettel allein
reicht nicht aus, denn aus Soja werden zum Beispiel auch Lezithin und Öle
gewonnen, die auf der Zutatenliste vieler Lebensmittel stehen. Soja-Lezithin
wird häufig als Emulgator in der Schokoladeherstellung verwendet. Dieser
verbindet nicht miteinander vermischbare Stoffe, beispielsweise Fett und Wasser.
Um auszuschließen, dass der Emulgator gentechnisch
verändert ist, verzichtet die gepa zum Beispiel bei Riegeln und
Tafelschokoladen ganz darauf. Wenn die Schokoladenmasse
länger gerührt wird und hochwertige Zutaten verwendet werden, müssen Emulgatoren
erst gar nicht verwendet werden.
ALLES WAS RECHT IST
Seit Juli 1999 ist der Ausschluss der Gentechnik
bei Lebensmitteln aus ökologischem Anbau europaweit verbindlich vorgeschrieben.
Darüber hinaus regelt eine deutsche Kennzeichnungsverordnung seit Oktober 1998,
wann ein Lebensmittel als "ohne Gentechnik" bezeichnet werden darf.
WAS HEISST OHNE GENTECHNIK?
Lebensmittel mit dem hier gezeigten Label und dem Schriftzug "ohne
Gentechnik" garantieren, dass
Lediglich geringe, unvermeidbare und
unbeabsichtigte Verunreinigungen beispielsweise durch Pollenflug von den
Nachbarfeldern sind gestattet.
BRIEF UND SIEGEL
Jeder gepa-Hersteller muss lückenlos belegen,
dass alle verwendeten Zutaten und Herstellungsverfahren ohne Gentechnik
ausgekommen sind. Er muss auch in eigener Verantwortung Stichproben nehmen. Die
staatliche Lebensmittelüberwachung kontrolliert, dass diese Vorschriften
eingehalten werden. Zudem stehen die Hersteller der gepa mit ihrem Namen und
ihrer Firmenphilosophie für gentechnik-freie Produkte. Die gepa führt
zusätzlich regelmäßige Analysen durch, um die Angaben der ProduzentInnen und
VerbraucherInnen zu überprüfen.
UND LEBENSMITTEL OHNE LABEL?
gepa-Lebensmittel, die nicht mit
dem Kennzeichen "ohne Gentechnik" versehen wurden, sind nicht
automatisch gentechnisch verändert. Die gepa verfolgt lediglich
eine restriktive Siegelpolitik. Das heißt, das neue Siegel wird zunächst nur
für derzeit relevante Warengruppen wie Reis, Schokolade und Riegel auf der
Packung aufgedruckt sein. Zudem wird auch bei allen Lebensmitteln, die
nach den Richtlinien des anerkannt ökologischen Landbaus hergestellt und
verarbeitet werden, die Gentechnik nicht eingesetzt, also bereits bei der
Hälfte des derzeitigen gepa-Sortiments.
HABEN SIE FRAGEN?
Hier erhalten Sie weitere
Informationen:
FREUNDE DER ERDE
Bund für Umwelt und Naturschutz e. V.
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
www.bund.net
Fair Handelshaus
gepa mbH
Gewerbepark Wagner Bruch 4
42279 Wuppertal
TeL: 0202/26683 -0
www.gepa3.de