Chips aus Maniok, Yam und Bananen

Fair gehandeltes Kunsthandwerk, Reis und Knabbereien zum Weltgebetstag

 

Was hat der Eine-Welt-Laden mit dem Weltgebetstag der Frauen zu tun?  Auf den ersten Blick wenig, aber wenn man genauer hinschaut sehr viel. Dieses Jahr steht Malaysia im Fokus der Aktionen zum Weltgebetstag der Frauen. Malaysia gehört mit seinen riesigen Flächen unberührter Regenwälder zusammen mit anderen äquatorialen Staaten zur grünen Lunge Asiens. Es gilt als das am weitesten entwickelte Land Südostasiens und kann einen kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen. Der betrifft aber hauptsächlich die Hauptstadt Kuala Lumpur, weit entfernt liegende Provinzen wie Sarawak und Sabah und bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Indigene und Migrantinnen profitieren kaum davon.

 

 

"Steht auf für Gerechtigkeit" ist das Motto des Weltgebetstages der Frauen 2012 und es entstammt ebenso der Philosophie eines Partnerschaftlichen Welthandels wie ihn EL PUENTE bereits seit nunmehr 40 Jahren betreibt. In Malaysia ist EL PUENTE erstmalig aktiv. Die Produkte - die zum Teil auch im Eine-Welt-Laden in Vilsbiburg angeboten werden - stammen von Kooperativen und aus Familienunternehmen in diesen benachteiligten Provinzen.

Da gibt es zum Beispiel Sarakraf im Bundesstaat Sarawak. Seit über 25 Jahren fördert Sarakraf das traditionelle Handwerk in diesem abgelegenen Teil Malaysias. Was als gemeinnützige Organisation begann ist heute ein Kleinunternehmen, das darum bemüht ist, das traditionelle Kunsthandwerk der indigenen Bevölkerung marktfähig zu gestalten. Körbe aus Bambus und Windlichter aus Sarawak-Ton hat auch der Eine-Welt-Laden momentan im Angebot.

Ebenfalls mit der Herstellung von traditionellem Kunsthandwerk beschäftigt sich Theodora ein 2004 gegründetes Sozialprojekt. Theodora bedeutet "Geschenk Gottes", dieser Name wurde gewählt, da die Frauen der indigenen Bevölkerung ihr einzigartiges Handwerkliches Geschick als göttliche Gabe betrachten. Die kleinen Körbe mit Deckel aus Rattan und Lingkong-Gras im Verkaufsregal können diese Kunstfertigkeit nur bestätigen.

 

Neben handwerklichen Produkten bietet der Faire Handel auch den Ur-Reis Bajong, eine der wichtigsten uralten Reissorten aus dem malayischen Teil Borneos an. Durch den Auftrag von EL PUENTE sind die Reisbauern in der Lage, eine eigene Reismühle anzuschaffen. Auf diese Weise werden sie zukünftig unabhängig von Mittelsmännern. Die hatten bisher die Verarbeitung übernommen und einen Großteil des Erlöses für sich einbehalten. Der lilafarbene bis schwarze Ur-Reis ist verfeinert mit Nüssen, Honig und Sesam auch Bestandteil der angebotenen Frühstücks-Cerealien.

 

Die Sticks und Chips aus Maniok, Yam und Bananen stammen aus dem kleinen Betrieb der Familie Chong. Der Betrieb ist bereits in der zweiten Generation in der Stadt Kuching in Borneo ansässig und beschäftigt heute 39 Festangestellte in Vollzeit, davon 60 % Frauen. Durch die Zusammenarbeit mit EL PUENTE verspricht sich die Familie Chong verbesserte Absatzmöglichkeiten für die Kleinbauern der Region und somit auch eine bessere Perspektive für den eigenen Betrieb. 

Die Leckereien sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu haben und verführen genauso wie herkömmliche Chips zum Zugreifen.

 

Am Weltgebetstag 2. März werden die Laden-Mitarbeiterinnen nach dem Gottesdienst eine Auswahl fair gehandelter Waren aus Malaysia und natürlich auch aus anderen Ländern im Vorraum der evangelischen Kirche zum Verkauf anbieten.

 

Evelyne Betz